Hinweis
Im folgenden Fachartikel genannte Normen beziehen sich auf den Erstellungszeitraum des Berichtes (2007). Ggf. sind Normänderungen zu beachten!
Heizflächen
Raumheizeinrichtungen können hinsichtlich ihres bautechnischen Zusammenhangs mit dem Gebäudekörper in zwei Arten unterschieden werden:
- freie Heizflächen, landläufig als Heizkörper bezeichnet, und
- in den Baukörper integrierte Heizflächen, also Fußbodenheizungen und Wandflächenheizungen.
Die freien Heizflächen kann man hinsichtlich des Konstruktionsprinzips in drei Gruppen unterscheiden:
- Plattenheizkörper, als dem weitverbreitetstem Heizkörper, welcher für viele Anwendungsfälle das Nutzen-/ Kostenoptimum darstellt
- Radiatoren, auch als Gliederheizkörper bezeichnet
- Konvektoren oder Konvektorheizkörper
Plattenheizkörper gibt es in zwei Grundformen:
- aus profilierten Platten, was mehr oder weniger die Standardausführung ist;
- aus glatten Platten, auch bezeichnet als Planheizkörper, welche in anspruchsvollen Designs am Markt angeboten werden.
Plattenheizkörper werden ein- oder mehrlagig ausgeführt. Außerdem können zwischen den einzelnen Lagen noch zusätzliche Konvektorbleche zur Leistungserhöhung angeordnet werden.
Radiatoren bestehen aus einzelnen Gliedern, welche je nach geforderter Leistung zu einem Heizkörper zusammengefügt werden. Die Glieder werden mit Hilfe von Nippeln miteinander verschraubt. Radiatoren werden aus folgenden Materialien gefertigt:
- Gusseisen (traditionelle Bauart), sehr schwer, aber robust und langlebig
- Stahl, leichter, billiger, bruchsicherer
- Aluminium oder Kunststoff (selten, da teuer)
Rohrradiatoren bestehen aus Gliedern in Rohrform. Sie werden in unterschiedlichsten Designs, Größen, Formen und Farben angeboten. Ein Anwendungsbereich sind Badheizkörper (auch als Handtuchradiatoren bezeichnet). Rohrradiatoren sind gegenüber Plattenheizkörpern und Konvektoren gut zu reinigen.
Konvektoren eignen sich besonders für schwierige Einbausituationen in Nischen, hinter Verkleidungen, unter Brüstungen oder vor großen Glasflächen (Abbildung 2-33)
Fußbodenheizungen weisen hohe Behaglichkeitswerte aufgrund des vertikal gleichmäßigen Temperaturprofils auf. Allerdings sind Fußbodenheizungen aufgrund ihrer Integration in den Fußbodenaufbau thermisch sehr träge. Ein Absenkbetrieb zur Energieeinsparung kann in der Regel nicht realisiert werden. Fußbodenheizungen sind aufgrund der niedrigen Systemtemperaturen (z.B. Vorlauf/ Rücklauf: 50/ 30°C) günstig für Brennwertkessel bzw. Wärmepumpen, da deren Nutzungsgrade aufgrund der niedrigen Heizwassertemperaturen höher sind als bei klassischen Werten.
Konstruktiv gibt es zwei Systeme:
- Nasssystem, bei welchem die Heizrohr direkt im Estrich angeordnet sind und
- Trockensystem, bei welchem die Heizrohre in einer Dämmschicht zwischen Tragdecke und Estrich bzw. Fußbodenaufbau angeordnet werden.
Die Rohrverlegung im Raum erfolgt (Abbildung 2-35)
- mäanderförmig oder
- in Spiralform.
Hauptsächlich werden heute Kunststoffrohre eingesetzt. Die übertragbare Wärmeleistung hängt neben der Vorlauftemperatur auch vom Verlegeabstand ab. Je dichter die Rohre verlegt werden, um so größer ist die Wärmeleistung. Insgesamt ist die realisierbare Wärmeleistung aber durch die nach oben begrenzte Oberflächentemperatur eingeschränkt. Die Fußbodenheizung kann im Sommer auch zur Kühlung eingesetzt werden.
Wandflächenheizungen werden nach dem gleichen Prinzip wie Fußbodenheizungen erstellt. Voraussetzung sind gut wärmegedämmte Wände. Es werden Kupferrohre direkt auf das Mauerwerk oder einen Putzträger aufgebracht. Die Behaglichkeit kann gesteigert werden, wenn Wandheizflächen im Fassadenbereich angebracht werden. Wandheizungen können ebenfalls im Sommer zur Kühlung eingesetzt werden.