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Schäden an der Ausfachung

Schadensdarstellung/Diagnose

Die Ausfachung wurde historisch zunächst mit Stakung; Strohzöpfen und Lehmbewurf vorgenommen. Die meist vertikal eingesetzten Staken wurden im Gefach in Nuten geführt oder in eingestemmten Löchern arretiert. Um die Staken wurden Strohzöpfe gewunden und diese anschließend mit Lehmbewurf versehen. Erst später wurde das Fach ausgemauert. Die Lagesicherung erfolgt dann mittels im Fach angebrachter Dreikant- oder Trapezleiste. Die Randmauersteine müssen dazu entsprechend formgerecht ausgeschlagen werden. Auch die Lagesicherung mit größeren Nägeln wurde praktiziert.
Zwei typische Schadensbilder treten bei diesen Ausfachungsarten auf:
Zum einen sind Putzschäden feststellbar, zum anderen Fugenbildung am Gefachrand. Das ist überhaupt das dominante Schadensbild. Fugenbildung setzt ein, wenn das gewählte Ausfachungsmaterial in seinen bauphysikalischen und stofflichen Eigenschaften von denen des Baustoffes Holz wesentlich abweicht. Bei den aufgeführten historischen Ausfachungsarten ist das Verhalten ähnlich dem des Holzes, dennoch bilden sich zeitweilig selbst dort Fugen.

Sanierungsmethodik

Die Ausfachung sollte denkmalgerecht erneuert werden. Müssen Riegel und Pfosten des Gefaches mit ausgetauscht werden, so ist als Ersatz trockenes (u ≤ 20 %) Holz gleicher Art zu verwenden. Vorteilhaft ist der Einbau von Hölzern mit Ausgleichsfeuchte! Der horizontal im Fachwerk liegende Riegel ist dabei mit der Kernseite nach oben einzubauen. Auch die später verdeckten Holzflächen sind wie alle anderen mit einer diffusionsoffenen Grundierung zu versehen. Bezüglich der Verwendung von Holzschutzmitteln ist DIN 68800-T.3 (Holzschutz) zu beachten.

Bei Ausmauerungen kann auf dafür vorgesehene neuere Ziegel- und Steinarten zurückgegriffen werden. Die umlaufende Trapezleiste/Dreikantleiste ist mit korrosionsgeschützten Verbindungs-mitteln zu befestigen. Bei hohlraumfreier Verfüllung des Faches mit Leichttonmörtel muss der Untergrund trocken und frei von Fremdstoffen jeder Art sein.

Die Wahl des endgültigen Ausfachungsmaterials ist vom beabsichtigten Ziel der Sanierung abhängig. Bei Teilsanierungen im Gefach ist auf die Verwendung gleichartiger Materialien zu achten.
Zum Wandaufbau siehe Teil „Bauphysik“.