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Block- oder Bohlstube

Block- oder Bohlstuben entstehen durch das waagerechte Stapeln von Langhölzern bis zur beabsichtigten Wandhöhe. Die Block- oder Bohlhölzer gehen dabei meist in der vollen Wandlänge durch. Lagesichernd sind in den Fugen mittig lotrecht unregelmäßig Holzdollen angeordnet. Zur Erhöhung der Winddichtheit wurden die Fugen mit Leinenresten, Flechten und Moosen oder anderen geeigneten Stoffen ausgefüllt. Der auch angewendete Fugenverstrich ist selten geworden. Der Eckanschluss der Wände wurde mit oder ohne Vorholz ausgeführt. Drei bis vier derartige Wandkonstruktionen ergeben die Holzstube.
Der Fußbodenaufbau besteht meist nur aus Lagerhölzern, die in Abständen auf den Erdboden (bestenfalls mit untergelegten Steinen) aufgelagert wurden. Darauf wurde die Dielung genagelt. Oben befindet sich die Balkendecke, meist als Einschubdecke. Im Regelfall ist der Fußbodenaufbau des Obergeschosses bzw. des Dachbodens separat ausgeführt. Damit ist der konstruktive Fall einer Doppeldecke gegeben. Auf Grund der Doppeldecke ergibt sich meist eine sehr geringe lichte Raumhöhe. Wegen des deutlichen (Quell- und) Schwindprozesses quer zur Faser verbauter Hölzer ist der Einbau von vertikal (Türpfosten, Fensterrahmen) angeordneten Hölzern (die diesem Prozess nur unmerklich unterliegen), problematisch. Die Fenster sind innen u. U. durch Schiebeläden verschließbar.

Häufige Schadensbilder sind:

  • Windundichtigkeiten
  • Deckenbalkendeformationen (Durchbiegungen und/oder Verdrehungen)
  • Probleme der Passfähigkeit bei Fenster- und Türeinbauten
  • zu geringe Raumhöhen
  • Biotischer Befall und aufsteigende Feuchtigkeit an den unteren Bohlenlagen sowie im Fußbodenbereich, Destruktionsprozesse im Bereich der (fast unkontrollierbaren) Doppeldecke