Fäulnis am Säulenfuß
Schadensdarstellung/ Diagnose
Die Umgebindesäulen wurden früher nicht mit einer horizontalen Bauwerksabdichtung versehen und stehen zudem häufig im Spritzwasserbereich oder sind anderen Feuchteeinflüssen ausgesetzt. Die Folge sind aufsteigende Feuchtigkeit und nachfolgend Fäulnis des Holzes.
Der Zersetzungsprozess beginnt am Säulenfuß und setzt sich nach oben fort. Im Extremfalle kann das die gesamte Säule und Holzbauteile, mit denen sie konstruktiv zusammenwirkt, betreffen.
Die Tragfähigkeit der Umgebindesäule ist nicht mehr gegeben!
Sanierungsmethodik
Nach der statischen Sicherung der Umgebindesäule ist diese bis auf das gesunde Holz zurückzuschneiden. Danach erfolgt die zimmermannsmäßige Anblattung eines neuen Ständerfußes. Die vordere Blattsasse ist dabei so auszuführen, dass ihre Oberkante nach schräg unten geneigt ist. Die Lagesicherung des Blattstoßes ist durch Holznägel o. ä. zu gewährleisten. Der angeblattete Stützenfuß ist zum Fundament hin horizontal abzudichten. Geeignet sind dazu ca. 5 cm dicke Eichenhölzer, die sogenannten "Opferhölzer", sowie Zinkblech und andere als horizontale Bauwerksabdichtung wirkende Teile. Bei Granitschwellen ist das nicht erforderlich.
Der Fundamentsreifen muss zur Abführung von Wasser zwischen den Säulen eine Neigung nach vorn aufweisen! Die Ursachen für den Fäulnisprozess sind zu beseitigen.
Die geschilderte Sanierungsmethodik eignet sich für Schäden außerhalb des Knickbereiches der Säule. Bei Schäden im Knickbereich sollte die Umgebindesäule vollständig gewechselt werden. Eventuelle Profilierungen der Säulen sind denkmalgerecht zu erhalten.
Bekannte Fehler sind: Untermauern oder Anbetonieren „steinerner“ Säulen an Resthölzer, Anzapfen zu kurzer Ersatzhölzer ohne Sicherung.