Schäden an Fachwerkknoten
Schadensdarstellung/ Diagnose
Die Anschlüsse der Konstruktionshölzer sind zimmermannsmäßige Verbindungen in Variantenformen von Verkämmungen, Aufklauungen, Verblattungen, Verzapfungen und Versätzen. Die Sicherung der Verbindung erfolgt vielfach mit Eichenholznägeln. Mögliche Schadensbilder sind klaffende Fugen in den Verbindungen, lose (unwirksame) sitzende Holznägel, nur noch locker eingefügte oder bereits fehlende (oder gar entfernte!) Tragwerksteile sowie Deformationen der Hölzer (z. B. durch Pressung senkrecht zu den Hölzern).
Als Ursache sind meistens entfernte oder verstümmelte (Geschossbau!) Konstruktionsteile ermittelbar, insbesondere, wenn das für aussteifende Bauteile zutrifft; also Streben, Kopf- oder Fußbänder sowie Knaggen oder sichernde Holznägel. Auch verminderte oder gänzlich fehlende Stützwirkung von Säulen bzw. Stielen führt zu derartigen Schadensbildern. Im schlimmsten Falle sind ganze Fachwerkwände oder Giebelseiten deformiert.
Sanierungsmethodik
Fehlende Teile sind denkmalgerecht zu erneuern. Ansonsten müssen die Ursachen für die zu Deformationen führenden Kraftumlenkungen beseitigt werden. Bei Eingriffen in die Statik des Fachwerkes sind die erforderlichen Genehmigungen einzuholen und Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen.
Besonders kritisch sind die Deformationen in der Wandebene. Ein Aufrichten ansonsten funktionsfähiger Wände kann mehr schaden als nutzen. Verformte Bauteile sollten in ihrer Lage belassen und stabilisiert werden.