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Unsere Umgebindehäuser und das digitale Zeitalter

Rückblick auf unseren Vortragsabend an der Hochschule Zittau/Görlitz 2024

Am 18. September 2024 lud das Informationszentrum Umgebindehaus (IZU) zu einem Vortragsabend an der Hochschule Zittau/Görlitz ein.

Vortragsabend an der Hochschule Zittau/Görlitz 2024

Am 18. September 2024 lud das Informationszentrum Umgebindehaus (IZU) zu einem Vortragsabend an der Hochschule Zittau/Görlitz ein. Im Rahmen des Projekts "ZEIT.FÜR.NEUES.DENKEN." drehte sich alles um das Thema "Innovative Technologien in der Umgebindehausforschung". Unsere  Gäste folgten der Einladung und erlebten einen spannenden Abend, der die Zukunft der Umgebindehäuser im digitalen Zeitalter beleuchtete.

Fachbeirat diskutiert Projektfortschritt

Dem öffentlichen Vortrag ging eine Sitzung des Fachbeirates voraus. Hierbei wurden die Aufgabenstränge BEWUSSTSEIN, TRADITION und INNOVATION intensiv diskutiert und konkrete Maßnahmen für die weitere Projektumsetzung definiert. Matthias Schwarzbach erhielt breite Anerkennung für seinen wertvollen Beitrag zum Projekt.

Referenten präsentieren digitale Möglichkeiten

Im Anschluss nahmen Prof. Thomas Worbs und  Jan Fallgatter, die Studierende Sophie Steglich vom Studiengang Wohnungs- und Immobilienwirtschaft sowie Lutz Westermann von der .hapto GmbH das Publikum mit auf eine Reise in die digitale Welt der Umgebindehausforschung. Sie präsentierten innovative Technologien, die von 3D-Scanning und Photogrammetrie bis hin zu virtuellen Rundgängen und VR-Anwendungen reichen.

Faszinierende Einblicke in die Architektur

Anhand von Beispielen demonstrierten die Referenten, wie digitale Modelle dazu beitragen, die einzigartige Architektur der Umgebindehäuser detailgetreu zu erfassen und erlebbar zu machen. Virtuelle Rundgänge ermöglichen es, die Gebäude von innen und außen zu erkunden und in die Geschichte der Bauweise einzutauchen.

Sanierung mit digitaler Unterstützung - KI generierte Visualisierung

Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Visualisierung von Sanierungsmöglichkeiten. Digitale Darstellungen erlauben es, verschiedene Sanierungsszenarien zu simulieren und die Auswirkungen auf das Erscheinungsbild des Hauses zu veranschaulichen. Dies unterstützt Eigentümer bei der Planung und Entscheidungsfindung und soll zu einer effizienten und erfolgreichen Sanierung beitragen.

Derzeitige Defizite KI generierter Visualisierungen

Die KI-Bilder täuschen! Bei der Erstellung von Bildern mit künstlicher Intelligenz kommt es “NOCH” zu Fehlern, die besonders bei historischen Gebäuden auffallen. So werden beispielsweise unzulässige Bauteile und falsche Materialien, z.B. für Dächer oder Fenster verwendet oder Schatten nicht korrekt berechnet.

  • Nichbeachtung der denkmalschutzrechtlichen Anforderungen (1,2,6,7,8): Die KI-generierten Visualisierungen halten sich “NOCH” nicht an die spezifischen Vorgaben des Denkmalschutzes. Dies äußert sich vor allem in der falschen Wahl von Materialien für die Dachdeckung, der Integration von nicht authentischen Dachfenstern, unzulässigen Fensterkonstruktionen und untypischen Proportionen.

  • Geometrische Inkonsistenzen (3): Die erzeugten Visualisierungen weisen geometrische Fehler auf. Ein Beispiel hierfür ist die fehlerhafte Berechnung des Schattens, den der Schornstein auf die Dachfläche wirft. Diese Ungenauigkeiten beeinträchtigen die Realitätsnähe der Darstellung.

  • Unrealistische Materialeigenschaften (4,5): Die verwendeten Oberflächenmaterialien wirken oft künstlich und entsprechen nicht den üblichen Materialien, die in der Baukonstruktion eingesetzt werden. Dies führt zu einer optischen Verfremdung und mindert die Glaubwürdigkeit der Visualisierung.

Die Digitalisierung eröffnet neue Wege, um das kulturelle Erbe der Oberlausitz zu bewahren und für zukünftige Generationen zugänglich zu machen. Interaktive Anwendungen und virtuelle Erlebnisse sprechen insbesondere junge Menschen an und wecken ihr Interesse für die Umgebindehäuser.

Der gemeinsam mit der .hapto GmbH entwickelte Umgebindehaus-App Prototyp ist ein innovatives Werkzeug, das die Tradition der Oberlausitzer Umgebindehäuser in die digitale Welt überführt. Durch virtuelle Erkundungsmöglichkeiten und informative Beschreibungen bietet sie einen interaktiven und anschaulichen Zugang zu dieser einzigartigen Bauweise. 

Ob Umgebindehausbesitzer, Touristen oder einfach nur Architekturinteressierte – die App richtet sich an ein breites Publikum und macht das kulturelle Erbe der Region lebendig. Die App ist somit nicht nur ein informativer Begleiter sondern auch ein wertvolles Lehrmittel.

Erfolgreicher Abend mit Ausblick

Der Vortragsabend in Zittau war ein schöner Erfolg und zeigte eindrucksvoll, wie Tradition und Moderne miteinander verbunden werden können. Die Digitalisierung bietet vielfältige Möglichkeiten, um die Umgebindehäuser der Oberlausitz zu erforschen, zu sanieren und zu erhalten.

Es bleibt spannend zu beobachten, wie das Projekt "ZEIT.FÜR.NEUES.DENKEN." diese Technologien nutzt, um den Leerstand zu bekämpfen und die Umgebindehäuser fit für die Zukunft zu machen.

Zitat Prof. Worbs:

Der Wissenschaftsstandort mit der Hochschule Zittau/Görlitz befindet sich im Zentrum des “Umgebindelandes”. Deshalb gibt es hier das “Informationszentrum Umgebindehaus” (IZU). Die Verknüpfung der historischen Umgebindehäuser mit dem Modul “Digitale Bauaufnahme” ermöglicht neue Methoden zur Erkundung der Häuser und kann die jungen Menschen für den Wert der Umgebindehäuser sensibilisieren.

Über das IZU:

Das Informationszentrum Umgebindehaus (IZU) ist an der HSZG angesiedelt. Es agiert als wissenschaftlicher Ansprechpartner, wenn es um die Umgebindehäuser der Oberlausitz geht. Die Schwerpunkte liegen auf den Fachthemen Konstruktion, Bauphysik, Digitalisierung und Immobilien im ländlichen Raum. Alle Informationen rund um das Thema Umgebindehäuser bietet die Webseite des Informationszentrums Umgebindehaus (IZU): https://umgebindehaus.hszg.de/ (Link). "