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Fenster und Türen

Haustür

Der Eingangsbereich ist fast bei allen Umgebindehäusern sehr auffallend gestaltet. Besonders schön sind dabei die Steinmetzarbeiten der Gewände und Stufen. Die Steingewände und Stufen waren in der Regel aus Granit seltener aus Sandstein gearbeitet. Maßgebend dafür war die Beschaffbarkeit der Rohlinge.

Im Fachwerkteil des Hauses und in der Blockstube

Blockstube

Die Fenster sind einfache Blendrahmenfenster mit einem oder zwei Flügeln. Sie besitzen je Flügel zwei oder drei Scheiben. Die Fenster in der Blockstube waren außen meist reich geschmückt. Reich verzierte Bretter als umlaufender Rahmen, oder spiegelbildlich rechts und links sowie anders gestaltet oben und unten, wurden angebracht.
Auffallend ist, dass die Sohlbänke und die Fensterbretter durchgehend aus einer Bohle gefertigt wurden. Dabei sorgen Nuten und Schrägen für einen guten Ablauf des anfallenden Wassers. 

Schiebeläden schützen gegen ungewollte Blicke und sorgen für eine gute Wärmedämmung. Außenklappläden kommen nur in Böhmen vor. Beschläge waren der Mode unterworfen.
Es gab Winkelbänder, Angeln oder einfache Vorreiber. Über Haken und Ösen wurde das versehentlich Zuschlagen der Fenster verhindert. Im Winter wurden vor die eigentlichen Fenster noch mal Fenster gehangen. Durch den Abstand von ca. 12 cm sorgten sie für eine gute Wärmedämmung. Sie hatten oft die gleiche Sprossung wie die anderen Fenster.
Es lies sich nur ein kleiner Teil der Fenster öffnen und auch nur bei zwei bis drei in der Blockstube. Sie hatten oft kleine Schiebefenster, die sogenannten Ritschelfenster.

Flurfenster

Für die Flurfenster wurden einfache Steingewände aus rechteckigen oder quadratische Steinen gebaut. Diese wurden in der Regel kunstvoll vergittert, außer bei schmalen Fenstern durch welche ein Einbruch schlecht möglich war.
Eingebaut wurden einfache Blendrahmenfenster zumeist mit Sprossen. Die Anzahl der Flurfenster war abhängig von der Größe des Flurs. Schmale Flure hatten meist kein, breite Flure hingegen zwei Fenster.
Gleichartige Fenster baute man auch bei Garn- und Leinenlagern.

Dachfenster

Dachfenster dienen zu Belichtung und Belüftung des Daches und unterbrechen die Dachfläche nur sehr wenig. Bei den Umgebindehäusern treten dabei zwei sehr schöne Formen dieser Dachfenster auf.

Beim Hecht, findet man in der Regel eine Aneinanderreihung von gleichen Fenstern mit Enddreiecksfenstern, oft mit aufwendigen Verzierungen und Schnitzwerk.

Ochsenauge

Das Ochsenauge, dessen Fenster oft kunstvolle Sprossungen und Verzierungen aufweisen. Im halbkreisförmigen Fenster des Ochsenauges sind die Sprossen in der Regel wie Speichen eines Rades angeordnet.

Bei Kombinationen dieser beiden Dachfensterformen ist der "Hecht" immer im unteren Teil, die "Ochsenaugen" immer im oberen Teil der Dachfläche zu finden. Auch zwei "Hechte" übereinander kamen gelegentlich vor.
Eine andere Variante ist ein überdimensionales "Ochsenauge" neben einem mit üblichen Maßen. Durch die zunehmende Deckung mit großformatigen Ziegeln sind diese Dachfenster gefährdet, da eine Eindeckung der Fenster mit diesen Ziegeln nicht oder nur schwer möglich ist.
Bei mit Stroh gedeckten Dächern kamen meist nur einfachen Gaupen vor. Die Giebelfenster sind ein- oder zweiflügelig.

Fachwerkteil

Die Fenster im Fachwerkteil waren meist nicht so reich geschmückt wie die der Blockstube. Sie hatte auch nur sehr selten Doppelfenster. Ansonsten wurden sie ausgeführt wie die Fenster der Blockstube.

Kellerfenster

Unter dem Flur war meist der Keller angeordnet. Der Keller wurde belüftet durch schlitzartigen Öffnungen in den Eingangsstufen. Rechts und links von der Eingangstür unterhalb und in der gleichen Breite wie die Flurfenster waren die Kellerfenster angeordnet. Sie hatten einfache Rahmen mit einfachen Scheiben und waren nicht fest in die Gewände eingebaut.

Stallfenster

Stallfenster waren ebenfalls einfache Blendrahmenfenster mit Sprossen.
Sie sind wie die Flurfenster in ein Steingewände eingebaut, haben meist eine Vergitterung und lassen sich oftmals nur kippen.

Haustüren

Bis weit ins 18. Jahrhundert hinein gab es aufgedoppelte Hauseingangstüren ohne Blendrahmen. Sie waren nach innen öffnend und ermöglichten einen freien Zutritt in die Stube. Dass das Begehen der Treppe nur nach dem Schließen der Tür möglich war, spielte keine Rolle. Größere Häuser hatten meist 2- flügliche Türen die als Füllungstüren mit oder ohne Blendrahmen gebaut wurden. Mitunter fügte man an den sich drehenden Flügel noch einen feststehenden dritten Flügel an. Die Gestaltung der Türen unterlag dem jeweiligen Zeitgeschmack. Oft zierten kunstvoll geschmiedete Schlösser und Beschläge die Türen.

Gesichert wurden sie durch vorschieben von sogenannten Schiebebalken oder Vorlegebalken.
Der Eingangsbereich ist fast bei allen Umgebindehäusern sehr auffallend gestaltet. Besonders schön sind dabei die Steinmetzarbeiten der Gewände und Stufen.Die Steingewände und Stufen waren in der Regel aus Granit seltener aus Sandstein gearbeitet. Maßgebend dafür war die Beschaffbarkeit der Rohlinge.
Im Eingangsbereich waren eine, drei oder fünf Stufen üblich, die einseitig begehbar (ärmere Verhältnisse) oder dreiseitig begehbar (reichere Verhältnisse) waren. Manchmal schmückte auch ein Handlauf die Treppe.
Die Gewände der Türen entwickelten sich zu prachtvollen Portalen. Diese waren mit Monogrammen, Jahreszahlen, Hauszeichen, Ornamenten und Texten geschmückt. Sie zeugen heute noch von den Fertigkeiten der jeweiligen Handwerker.
Im 18. Jahrhundert kam der Korbbogen als Schmuckelement an den Eingangstüren auf, der sogenannte Türschweif. Er löste die glatten rechteckigen oder quadratischen Profile ab. Die Gewände stehen auf einer Steinschwelle. Es gab auch Holzkonstruktionen im Eingangsbereich. Diese waren jedoch reine Zweckkonstruktionen.
Die Hintereingänge waren meistens schlicht ohne Verzierungen gestaltet.