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Die Decken und Fußböden

Die Decken in Umgebindehäusern sind aus Holz. Ebenso die Fußböden im Obergeschoss. Im Erdgeschoss waren die Fußböden zumeist aus Lehm und daher wenig wohnlich, so dass sie im Laufe der Jahre Holzfußböden wichen.

Deckenarten

Doppeldecke

Die Doppeldecke findet man im Umgebindehaus über der Blockstube. Die Decke der Blockstube und der Fußboden im Obergeschoss sind konstruktiv voneinander getrennt, so dass sich die Blockstube ohne Beeinträchtigung des Fußbodens setzen kann. Die Deckenbalken wurden auf die Schrotbohlen gelegt und seitlich genutet. Der Einschub wurde nun auf zwei unterschiedliche Weisen ausgeführt.

Lehmeinschub

In die Nuten klemmte man dicht aneinander Lehmweller. Das waren gespaltene Holzleisten, die man mit Stroh umwickelte und in Lehmbrühe tauchte. An der Unterseite wurde ein Bewurf aus Lehm und Häcksel angebracht.
Vermögendere Hausherren ließen die Unterseite der Decke noch Verbrettern.

Bretteinschub

Hier wurden statt der Lehmweller Bretter in die Nuten eingeschoben. Darauf kam eine Schicht Lehm mit Häcksel, die gut verdichtet wurde.
Eine weitere Verbretterung der Decke in der Blockstube entfiel somit.
Die Bretter und die Balken wurden meist noch mit kunstvoll gebrochenen Kanten verziert.

Dielen

Die Dielen des Fußbodens im Obergeschoss wurden auf die obere Balkenlage der Decke genagelt. Die Dielen waren gespundet. Ein Spalt von 15 bis 20 cm sorgte für eine ausreichende Wärmedämmung und eine Querlüftung für einen guten Holzschutz.

Einfachere Decken

Einfache Decken wurden meist über dem Stall und dem Flur ausgeführt. Da im Stall und im Flur nicht geheizt wurde und es auf Grund der Treppe keinen räumliche Abschluss zwischen Obergeschoss und Erdgeschoss gab, war eine Doppeldecke nicht nötig. Auf eine einfache Balkenlage waren die Dielen genagelt.
Bei Gewölben war die Decke auf Lagerhölzern aufgelegt, die in der Aufschüttung des Gewölbes lagen. Bei Häusern ohne Erdgeschoss war die Decke gleichzeitig ein Teil der Dachkonstruktion. Hier achtet man jedoch darauf, dass die Gewölbe nicht belastet wurden.
In der Scheune wurden meist nur Laufbretter ausgelegt. Eine vollständige Dielung war meist nicht vorhanden.

Brandschutzdecken

Auf die Dielung kam im Obergeschoss ein 10 cm starker Lehmverstrich, der im Brandfall befeuchtet wurde und so einen wirksamen Schutz gegen Feuer darstellte.

Fußböden im Erdgeschoss

In der Regel hatte man Lehmfußböden. Später wurden sie durch Holzfußböden ersetzt, deren Lagerhölzer man auf Granitplatten und später auf Dachpappe legte um sie vor Fäulnis zu schützen. Den Eingangsbereich der Stube und den Bereich rund um den Ofen legte man mit Natursteinplatten aus. Hier wurde gefeuert, gekocht und gewaschen. Somit war der eigentliche Holzfußboden gegen Nässe und Feuer geschützt.