Massivteil
Der Massivteil eines Umgebindehauses kann verschiedene Größenordnungen haben. Folgende Teile eines Umgebindehauses wurden, soweit man sie benötigte, massiv erbaut: Fundamente, Flur, Stall, Gewölbe, Keller und Feuerstätte.
Erläuterungen zu den Massivbauteilen
Das Fundament
Nicht alle Umgebindehäuser erhielten ein Fundament. Das hatte viele Schäden im Sockelbereich zur Folge.
Mit dem Beginn des Baus von Schrotbohlenhäusern wurden auch fast immer Fundamente aus Natursteinmauerwerk errichtet.
Sie wurden in der Regel 40 cm tief gegründet und waren daher nicht frostfrei.
Die flexible Holzkonstruktion konnte die damit verbundenen Setzungserscheinungen jedoch aufnehmen.
Fundamente wurden meist so ausgeführt, dass Blockwand und Stütze darauf Platz fanden.
Selten wurden jedoch die Flächen vor der Schrotbohlenwand schräg ausgebildet, um den Ablauf des anfallenden Wassers besser zu ermöglichen.
Eine Abdichtung gegen aufsteigende Feuchte wurde nicht ausgebildet. Das führte oft zur Zerstörung der Stützenfüße und der unteren Bohlen der Wand.
Der Keller
Aufgrund von schwierigen Baugrundverhältnissen, hohem Grundwasser oder einfach nur aus finanziellen Gründen hatten nicht alle Umgebindehäuser einen Keller. Zumeist wurden sie nur teilunterkellert, oder es gab ein Kellerloch unter dem Flur und teilweise unter der Stube.
Die Zugangstreppen waren bequem, da sie oft begangen werden mussten. Die Treppe war im Anschluss an die obere Treppe verschlagen oder mit einer massiven Wand abgetrennt. Eine Tür schloss den Keller vom übrigen Haus ab.
Den oberen Abschluss bildete in der Regel ein Tonnengewölbe. Gelegentlich, wenn es der Standort ergab, hatten die Keller einen eigenen Brunnen zur Wassergewinnung. Genutzt wurde der Keller hauptsächlich als Vorratsraum und als "Kühlschrank".
Gewölbe
Ausgeführt wurden:
Tonnengewölbe(1) und
Kreuzgewölbe(2).
Später kamen Böhmische (3) und Preußische Kappen (4) dazu.
Schalung war meist der vorhandene Baugrund, der im nachhinein ausgeschachtet wurde. Es wurden auch zimmermannsmäßige Schalungen verwendet. Geübten Baumeistern gelang es auch Gewölbe ganz ohne Schalungen zu mauern.
In der Regel wurden auch hier Natursteine verwendet. Es ergab sich ein Gewölbedicke von ca. 20 bis 30 cm. Später verwendete man auch hier Ziegeln. Aufgeschüttet wurden die Gewölbe mit allen Materialien, die anfielen, wie Bauschutt, Rede, Lehm usw.
Flur und Stall
Anfangs wurden Flur und Stall nur aus Natursteinmauerwerk errichtet. Die Baumaterialien kamen teilweise aus dem Baugrund ansonsten aus der näheren Umgebung des Hauses.
Später wurde auch mit Ziegeln gemauert. Diese waren aber schwer zu beschaffen. Die Dicke des Natursteinmauerwerks betrug 50 bis 80 cm.
Tür- und Fenstergewände wurden aus Rohlingen zugerichtet. Der Außenputz war meistens ein einfacher Kellenwurfputz. Wo keine Natursteingewände die Fenster und Türen schmücken, wurden Faschen gebaut und glatt verrieben. Der Innenputz war Rappputz, Kellenwurfputz oder glatt verriebener Putz.
Manchmal wurden auch einfach nur die Fugen verputzt und die Steine blieben sichtbar. Die Decken waren als Gewölbe ausgebildet. Als letzte Arbeit der Maurer wurden die Wände geweißt. Reiche Leute ließen die Wände und Gewölbe bemalen oder mit Stuckornamenten versehen.