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Hinweis: Die 3D-Modelle werden aus einer externen Quelle eingebettet:
Modell Umgebinde
Modell Bauweisen

Umgebinde

Der Begriff Umgebinde kommt von umbinden, das heißt einen Baukörper durch ein wenigstens zweiseitiges Stützgerüst zu umgeben. Beim Umgebindehaus wird eine Stützkonstruktion (bestehend aus Ständern, Rähm und Kopfstreben) um einen Baukörper, die Blockstube, errichtet. Diese Stützkonstruktion hat die Aufgabe, die Blockstube von der Last des Daches und gegebenenfalls des Obergeschosses zu entlasten.

Konstruktionsteile des Umgebindes 

Eckverbindung zweier Rähmhölzer mit Ecksäule durch doppelt schräges Eckblatt mit zurückgesetztem Zapfen.

Umgebinderähm

Das Rähmholz stellt den oberen Abschluss des Umgebindes dar und wird auf die Zapfen der Säulen aufgesetzt. 

Knagge

Beispiele für die Entwicklung der Knaggen

Lange Kopfbänder

gezapft (alte Konstruktion)

Kürzere Kopfbänder

mit Versatz und aufgeblattet

Knaggen mit Versatz und eingezapft

Zusätzlich ist der Spannriegel eingebaut

Knaggen mit Versatz und eingezapft

Spannriegel und Knagge sind ausgebogt.

Das Kopfband ist ein schräg eingezimmerter Holzriegel, der verblattet oder eingezapft zur Verbindung von waagrechten und lotrechten Hölzern dient und als Winkelversteifung die Tragfähigkeit der Holzkonstruktion verstärkt. Die Kopfbänder zwischen Säulen und Rähm, die anfänglich sehr lang waren, verkürzten sich im Laufe der Entwicklung immer mehr. Sie durchliefen verschiedene Phasen über bogenartige Kerbprofile bis hin zur verzapften konsolenförmigen Knagge, die gemeinsam mit dem zusätzlichen unter dem Rähm eingeschobenen Flachbogenspannriegel, die uns heute vertraute Rundung ergab. Dabei wurden alle Teile des Gefüges verziert.

Spannriegel

Der Spannriegel ist ein Holz, dass zwischen den Säulen, beidseitig eingezapft, unmittelbar unter dem Rähm eingebaut wird, meist im gleichen Querschnitt wie das Rähm.
Durch die Verzierungen an den Kanten der Hölzer, z. B. durch geringfügiges Ausbeilen oder Aussägen der waagerechten und schrägen Hölzer von Säule, Rähm und Kopfband entstand die angedeutete Bogenform. Dabei wurde das Rähm genau dort geschwächt, wo die Beanspruchung am Stärksten war, also in der Mitte zwischen den Säulen. Eine logische Folge war die Einführung des Spannriegels. Dieser konnte nun ausgeschnitten werden, ohne dass das Rähmholz geschwächt wurde. Durch den Einsatz der Knaggen konnte ein übergangsloser Bogen von einer Säule über Knagge, Spannriegel und Knagge zur zweiten Säule gebildet werden. Oft findet man Spannriegel mit aufwendigen Verzierungen.